Angstfrei leben by Dahlke Ruediger & Ruediger

Angstfrei leben by Dahlke Ruediger & Ruediger

Autor:Dahlke, Ruediger & Ruediger [Dahlke, Ruediger & Ruediger]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Arkana
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00


Natur(gewalten)

Nacht und Dunkelheit

Die Angst vor der Nacht tritt sehr häufig bei Kindern auf. Sie kommt aber auch bei Erwachsenen vor und wird dann medizinisch als Nyktophobie bezeichnet. Die Nacht steht zugleich für das Dunkle und das Weibliche. Sie ist die dunkle Seite des Tages – der vierundzwanzig Stunden, die wir einen Tag nennen – und untersteht dem Mond als dem archetypisch weiblichen reflektierenden Licht. Wer Angst vor der Nacht hat, fühlt sich von ihr unbewusst an seine eigene dunkle und/oder weibliche Seite erinnert. Ist sie unterdrückt oder darf sie am Leben nicht in entspannter Weise teilhaben, können ihre Symbole zum Problem werden.

Die Nacht ist darüber hinaus auch die Zeit der Träume und damit der Botschaften aus dem Unbewussten. Albträume und Horrortrips können uns mit Schattenthemen heimsuchen. Außerdem projizieren wir alle möglichen Horrorvorstellungen auf die Nacht, da Dunkelheit uns daran hindert, lauernde Gefahren zu erkennen. Wir fühlen uns nachts besonders ausgeliefert und erleben einen fast totalen Kontrollverlust. Das sind weitere Aspekte, mit denen die Nacht an unseren psychologischen Schatten erinnert. Sich ihm zu stellen und Licht ins Dunkel zu bringen, damit seine Inhalte integriert werden können, gehört zu den größten Aufgaben des Menschseins.

Wenn die Herausforderung, sich dem eigenen Schatten zu stellen, zu groß und zu schwer wird, um in eigener Regie bewältigt zu werden, sollten wir uns psychotherapeutische Hilfe holen. Wer einmal einen Mondzyklus, das heißt vier Wochen, der Schattenarbeit opfert, wie es etwa im Rahmen der Reinkarnationstherapie geschieht, kann an diesem Angstpunkt sein Leben wunderbar erweitern.

Sobald wir die Nachtangst im Zuge einer beherzten Auseinandersetzung mit Schattenthemen endgültig verabschiedet haben, können wir ihr im Rückblick dankbar sein, denn sie hat den Impuls gegeben, die andere dunkle Hälfte ins Leben zu integrieren und es damit erst vollständig zu machen.

Gewitter und Sturm

Die Angst vor Blitz und Donner ist sicher so alt wie die Menschheit. Heute müsste sie allerdings dank wissenschaftlicher Erkenntnis, moderner Schutzvorrichtungen sowie alltäglicher Erfahrung und gemäß der rationalen Logik längst überwunden sein. In der Stadt richten Gewitter eigentlich keinen Schaden mehr an. Selbst auf dem Land, wo hin und wieder Bauernhöfe nach Blitzschlag abbrennen, hat es sich herumgesprochen, dass es vor allem solche Anwesen trifft, in die kurz zuvor frisches Gras oder Heu eingelagert wurde. Rein statistisch betrachtet spielen Todesfälle durch Blitzschlag keine Rolle, ihr Anteil ist zu klein, um ihn in der Sterblichkeitsstatistik prozentual zu erfassen. Gemessen an der Zahl der Straßenverkehrsopfer sind sie zu vernachlässigen.

Außerdem sind diese ehedem den Göttern zugeschriebenen Urgewalten des Himmels inzwischen restlos entmystifiziert. Wir glauben nicht mehr, dass der Blitz aus der Hand des Göttervaters Zeus stammt, sondern wir wissen, dass es sich dabei um eine elektrische Entladung handelt, die den Donner verursacht und physikalisch gut erklärbar ist. Wenn trotz alldem bei Gewitter eine fast panische Angst auftritt, wird dies damit zusammenhängen, dass wir dennoch unbewusst spüren, dass es da größere und höhere Gewalten gibt, die sich unserem Einfluss entziehen, ja die wir nicht im Geringsten steuern können. Statistische Werte wirken plötzlich eigenartig dürftig und wenig überzeugend, um uns die Angst vor Gewitter zu nehmen.



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